Traditionell und modern – die Trachtenhochzeit

Der erste Impuls der meisten Menschen, die das Wort „Tracht“ hören geht erst einmal in eine negative Richtung. Trachten gelten oberflächlich gesehen als unmodern, altmodisch und fade. Dabei ist das ganze Gegenteil der Fall. Mit dem Hype der Oktoberfeste in ganz Deutschland, kommt auch der Trend der Trachten wieder in die Gedächtnisse der modebewussten Menschen. Und mit dem Trend rund um Lederhosen und Dirndl, zieht diese Art der Mode noch weitere Kreise. Immer beliebter und angesagter werden auch Hochzeiten im Trachtenlook.

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Trachtenmode früher und heute

Eine Tracht umschreibt ursprünglich historische und traditionelle Kleidung oder Kleidungsstücke, die einem bestimmten sozialen Stand, Berufs- und Bevölkerungsgruppen oder Regionen angehört. Sieht man das einfach großflächig, gehören somit auch diverse Uniformen und Berufskleidung dazu. So kann ein Arztkittel oder eine Polizeiuniform genauso zu den Trachten gezählt werden, wie die bayrische Lederhose, der schottische Kilt oder der japanische Kimono. Der Begriff der Tracht hat sich mit der Zeit weiterentwickelt. Er beherbergt zwar immer noch den traditionellen Hintergrund, ist aber auch zeitloser und moderner geworden. Die Trachtenkleidung ist mit der Zeit gegangen und konnte somit auch in der heutigen Zeit wieder in die Modewelt zurückfinden.

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Heiraten in Tracht – etwas ganz Besonderes

In einer Zeit, in der Oktoberfeste in ganz Deutschland zu riesigen Laufstegen werden, auf denen ganz gewöhnliche Menschen ihre Trachtenmode präsentieren und ihren Typ unterstreichen, ist auch das Heiraten in Tracht wieder ganz groß im Kommen. Durch die Modernisierung der Trachtenmode bietet der Markt zahlreiche und vor allem vielfältige Möglichkeiten für Frauen und Männer gleichermaßen, in Trachten zu heiraten. Eine Trachtenhochzeit dient auch heute noch traditionellen Werten, wie der Verbundenheit zur Heimat. Aber sie ist auch ideal für Brautpaare, die sich für ihren großen Tag etwas ganz besonderes und unvergessliches wünschen. Mit einer Trachtenhochzeit werden alteingesessenen Hochzeitsrituale gebrochen, man kehrt zurück zu seinen regionalen Wurzeln oder hebt sich einfach nur von der Masse ab. Denn Dirndl und Co. sind vielfältiger und außergewöhnlicher als das gewöhnliche Hochzeitskleid. Einer Trachtenhochzeit sind kaum Grenzen gesetzt. Sie kann kunterbunt kombiniert und ausgerichtet werden – je nach den Vorstellungen und Wünschen des Brautpaares.

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Das richtige Trachtenkleid für den großen Tag

Besonders für die Braut ist ihr Hochzeitstag ein besonderer Anlass. Sie möchte sich präsentieren und in erster Linie ihrem Bräutigam gefallen – und zwar von oben bis unten. Alles muss perfekt sein. Bei einer Trachtenhochzeit gibt es zahlreiche Möglichkeiten für jede Braut, das richtige Kleid zu finden. Kein Kleid umschmeichelt die Figur einer jeden Frau so, wie es ein Dirndl kann. Und auch Trachtenkleider mit historischem Hintergrund sind in Schnitt und Form sehr figurfreundlich. In den meisten Fällen einer Trachtenhochzeit wird sich jedoch wirklich für das Dirndl entschieden. Und das hat seine Gründe. Neben der wunderschönen, schmeichelnden Passform, bietet das Hochzeitsdirndl auch viel Spielraum. So kann es sowohl schlicht in Weiß oder Cremé getragen, wie auch bunt und flippig gestaltet werden. Hier ist der Kreativität keine Grenze gesetzt. Die Trachtenhochzeit wird zu etwas Besonderem, weil sie den gewöhnlichen Hochzeiten, die stets und ständig dem Zeitgeist und der aktuellen Mode entsprechen müssen, genau diese Vielfältigkeit entgegensetzen können. Man kann sie rustikal und bodenständig feiern, aber auch farbenfroh und festlich – oder auch beides vermischt. Und das spiegelt sich in erster Linie im Hochzeitskleid wieder. Das Brautkleid kann aus verschiedenen Materialien hergestellt werden. Es kann schlicht oder in harmonisierenden Farben getragen werden. Der Blickfang beim Hochzeitsdirndl schlechthin ist das Dekolleté. Es wird reizvoll umspielt von Spitze und Rüschen der weißen Bluse, die man generell unter dem Dirndl trägt. Kenner raten für das perfekte Dekolleté zu einem speziellen Dirndl-BH, der den idealen Halt und den schönsten Ausblick garantiert. Das Kleid selbst kann je nach Belieben lang, mittellang oder kurz getragen werden. Für viele sehr wichtig, aber für andere auch einfach ein witziges Detail ist das richtige Schnüren der Schürze. So sagt man im Volksmund, dass zur Hochzeit und nach der Eheschließung die Schleife immer vorne rechts getragen werden muss, um keinen falschen Anschein zu erwecken. Um das ganze Hochzeitsoutfit noch aufzupeppen, kann auch großzügig zu Accessoires gegriffen werden. Auch hier hat die Braut freie Wahl. Zur Auswahl stehen der traditionelle Trachtenschmuck, teurer Silberschmuck bis hin zu Perlen oder großem Ohr- und Armschmuck. Anstelle des Brautbeutels kann auch ein Beutelchen passend zu Dirndl bestickt oder genäht werden. Kombiniert wird die Hochzeitstracht der Frau am liebsten mit Riemchen- oder Schnallenschuhen mit kleinem Blockabsatz.

 

Man(n) kann auch zünftig feiern

Auch für den Bräutigam bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, die Trachtenhochzeit in vollen Zügen zu leben. Der klassische Trend geht natürlich in Richtung Lederhose oder Lodenhose. Der Trachtenanzug kann entsprechend kombiniert werden. In der Regel trägt man die zünftige Lederhose mit einer Lederweste und einer Joppe. Bei der Weste kann sich der Mann austoben. Sie wird traditionell zwar einfarbig getragen, kann aber auch aus kleinen Mustern oder etwas bunter getragen werden. Die Lodenhose ist zwar etwas seltener, lässt sich aber sehr gut zu Sakko und Samtgilet tragen. Zu dem Outfit des Trachtenanzugs gehören auf jeden Fall ein weißes Hemd und die wadenhohen Kniestrümpfe. Auch bei dem Bräutigam ist sind Accessoires erlaubt. Der sogenannte Binder passt ideal zum Leder- oder Lodenhosen-Outfit, aber auch eine Krawatte kann passend sein.

Rundum-Wohlfühl-Paket

Das Trachtenkleid und der Trachtenanzug sind gefunden, der passende und individuelle Geschmack getroffen. Aber zu einer Trachtenhochzeit gehört mehr als nur die Kleidung. Zum Brautpaar sollten auch das Ambiente und die Gäste passen. Nur so wird diese Eheschließung zu einer echten traditionellen Trachtenhochzeit. Auch hier sind die Möglichkeiten zahlreich und von rustikal bis naturverbunden kann je nach Geschmack ausgelassen und fröhlich gefeiert werden. Denn genau das drückt eine Trachtenhochzeit aus: fröhliches, ungezwungenes und traditionell-angehauchtes Feiern im richtigen „Kostüm“.
Was definitiv festzuhalten ist, ist die Tatsache, dass die Trachtenhochzeit nicht nur immer beliebter wird, sondern auch vielfältige Möglichkeiten für den schönsten Tag im Leben eines Paares bietet. Eine Trachtenhochzeit ist und bleibt zeitlos. Obwohl sie traditionsverbunden ist, ist sie nicht an modische Zwänge gebunden. Tradition bleibt Tradition, auch wenn moderne Elemente hineingemischt werden. Ein Vorteil der Mode einer Trachtenhochzeit ist ebenfalls die Zeitlosigkeit. Männer und Frauen können die Kleidung nämlich auch nach der Hochzeit noch sehr gut tragen. Einfach anders kombiniert, gibt das Hochzeitsdirndl oder die Lederhose auch zu anderen Anlässen noch eine sehr schöne Kombination ab. Die Trachtenhochzeit und ihre Mode verbinden Bodenständigkeit und Tradition mit Moderne, sie kann romantisch, klassisch oder extravagant sein.

Weitere Hochtzeitstracht, Beispielsweise Japanische Hochzeits-Trachten

japanische-hochtzeitstracht

Mehr: http://edoc.hu-berlin.de/series/kleine-reihe/51/PDF/51.pdf

Schuluniform an Privatschulen?

Die einheitliche Kleidung die an Schulen getragen wird nennt man Schuluniform. Dazu gibt es unterschiedliche Formen, die von einer kompletten Uniform, inkl. Schultasche und Schuhen, bis zu einer lockeren Form, bei der verschiedene Kleidungsstücke gewählt werden können.
Schuluniformen haben zum Ziel, durch dass einheitliche Auftreten die Klassengemeinschaft zu stärken, wodurch andere Kompetenzen in den Vordergrund gerückt werden. Dadurch entsteht in der Kleiderordnung kein Gruppenzwang oder Neid mehr. Weiterhin identifizieren sich die Schülerinnen und Schüler einer Internatschule meist deutlich besser mit der Schule und konzentrieren sich auf das Wesentliche.